Die zunehmende Vernetzung im Rahmen der Digitalisierung lässt sich auch für viele Belange der Beleuchtung verwenden. Dabei geht es nicht nur um zielgerichtete Steuerung, sondern auch um die Stromversorgung. Was sich hinter dem Begriff Smart Lighting verbirgt und wie sich Power over Ethernet (PoE) für LED-Beleuchtung nutzen lässt, steht hier.
Smart Lighting ist der Oberbegriff für alle Beleuchtungsanwendungen, die in eine Smart-Home-Anlage integriert sind. Sorgte früher eine Zeitschaltuhr in der Steckdose dafür, dass eine Lampe zu bestimmten Zeiten automatisch an- und ausging, können intelligente Systeme viel mehr leisten. Das spart Energie (Lampen gehen automatisch nur dann an, wenn sie benötigt werden) und sorgt für mehr Komfort: Lampen werden mit Bewegungsmeldern sowie Tür- und Zeitsystemen verbunden.
Im Rahmen des Lichtmanagements werden Lampen automatisch gedimmt oder abgeschaltet – entsprechend der Messung des einfallenden Tageslichts. Die gewünschte Beleuchtungsstärke lässt sich festlegen, und die Beleuchtung nachjustieren, bis die definierte Beleuchtungsstärke erreicht ist.
Um alle Vorteile und Möglichkeiten eines so komplexen Systems voll auszuschöpfen, empfiehlt sich die Beratung und Ausführung durch einen Elektro-Fachbetrieb.
Ein weiterer Aspekt ist die Nutzung der IT-Infrastruktur für die Stromversorgung. So lässt sich PoE für Smart Lighting einsetzen. Die Abkürzung steht für Power over Ethernet – also Strom über das Ethernet- beziehungsweise Netzwerkkabel. Der Vorteil liegt auf der Hand: Es ist nur eine Leitung für die Stromversorgung und Steuerung einer Lampe erforderlich. Über das Ethernetkabel wird nicht nur die Energieversorgung geleitet, sondern auch Steuerungsbefehle, etwa für das Dimmen und An- und Abschalten. Diese Befehle lassen sich entweder im Smart-Home-System festlegen, etwa als Teil eines Zeitmanagements, oder durch angeschlossene Sensoren zum Beispiel für Bewegung und Helligkeit triggern. So ist die zentrale Steuerung des Lichtmanagements von mehreren Lampen auch in größeren Gebäuden möglich – ein weiterer Vorteil.
Damit sich per PoE eine LED und elektrische Geräte mit Strom versorgen lassen, wurde vom Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) der international gültige Standard IEEE 802.3at spezifiziert. Er ermöglicht Abgabeleistungen bis zu 30 oder 60 Watt – je nachdem, wie viele der acht Leitungen des Kabels für die Stormversorgung genutzt werden. Der neue Standard IEEE 802.3bt soll Stromversorgungen bis 90 Watt gewährleisten. Das erweitert noch einmal die Möglichkeiten, PoE für LEDs in Smart-Lighting-Systemen zu verwenden.