Sowohl bei Umbauten als auch bei neuen Gewerbeimmobilien ist eine strukturierte Gebäudeverkabelung unerlässlich, um den Anforderungen von Big Data, Internet of Things und Industrie 4.0 gerecht zu werden. Hier alle wichtigen Informationen auf einen Blick.
In modernen Unternehmen und Industrieanlagen fallen riesige und stetig wachsende Datenmengen an. Vernetzte Herstellungsprozesse und intelligente Kommunikationssysteme führen zu einer wahren Datenexplosion. Deshalb ist in vielen Bestandsbauten eine Modernisierung im Hinblick auf eine strukturierte Gebäudeverkabelung dringend notwendig. Bei Neubauten sollte die Gebäudeverkabelung auf einem Netzwerk aufbauen, das künftige Anpassungen problemlos ermöglicht. Andernfalls drohen mit der Zeit erhebliche Leistungseinbußen.
Eine strukturierte Gebäudeverkabelung arbeitet anwendungsunabhängig und bildet die Basis für Netzwerke, die sich kontinuierlich erweitern lassen. Zusätzliche Komponenten können ohne hohen Aufwand und Kosten installiert werden. Als Grundlage dienen sogenannte Stern-Topologien, die sternförmige Anordnung von Geräten und Leitungen, sowie standardisierte Kabel und Steckverbindungen. Die Installation erfolgt nach einem festgelegten Verlegungsplan.
Die strukturierte Gebäudeverkabelung ist für ein kleines Netzwerk ebenso geeignet wie für die Nutzung durch Tausende Anwender. Es lassen sich drei Verkabelungsbereiche unterscheiden:
Für die strukturierte Gebäudeverkabelung legt die europäische Norm EN 50173 bestimmte Leistungsanforderungen und maximal zulässige Kabellängen fest. Ergänzend sind die Euro-Normen EN 50174, 50310 und 50346 zu beachten.
Zweck der Normierung ist es, einheitliche Richtlinien für eine strukturierte Gebäudeverkabelung zu schaffen, sodass sich zum Beispiel neue Netzwerkkomponenten leichter installieren lassen. Bei der Primärverkabelung beträgt die maximale Länge der verwendeten Glasfaserkabel 1.500 Meter. Im Sekundärbereich liegt sie bei 500 Metern. Für die Etagenverkabelung (Tertiärverkabelung) ist bei den Kabeln vom Verteiler zur Anschlussdose eine Maximallänge von 90 Metern vorgesehen. Für die Kabel zwischen Dose und Netzwerkteilnehmer liegt die maximale Länge bei zehn Metern.
Detaillierte Information zum Thema strukturierte Gebäudeverkabelung hält auch Ihr Elektro-Fachbetrieb für Sie bereit.