Obwohl jeder das Thermostat am Heizkörper kennt, erfährt der kleine Regler mit den Zahlen erstaunlich wenig Aufmerksamkeit. Das gilt insbesondere bei dem Thema Energieeffizienz und Energiekosten. Während etwa der Heizkörper oft sehr rasch auf seine Effizienz in Sachen Energieeinsparung geprüft wird, vergessen viele das unscheinbare Thermostat. Dabei bergen vor allem moderne, smarte Thermostate hier viel Potential – und das vergleichsweise einfach.
Kurz gesagt: Das Thermostat am Heizkörper fühlt die Temperatur im Raum und reguliert sie entsprechend der eingestellten Wunschtemperatur. Klassischerweise befindet sich dafür im Kopf des Thermostats eine temperaturempfindliche Flüssigkeit. Mit steigender Temperatur steigt auch das Volumen der Flüssigkeit, die auf diese Weise mittels eines kleinen Ventilstifts das Ventil im Heizkörper entweder verschließt oder öffnet. So wird der Fluss an Heizwasser in den Heizkörper reguliert und damit auch die Heizwärme selbst.
Mit den Zahlen auf dem Thermostat können Sie die gewünschte Raumtemperatur einstellen. Ein häufiger Irrtum besteht darin, dass die Zahlen die Intensität der Heizung bestimmten, also etwa, dass die Heizung den Raum rascher aufheizen würde, wenn sie auf fünf gestellt wird anstatt auf drei. Das ist jedoch nicht der Fall, da die Zahlen nur regulieren, bis zu welcher Temperatur die Heizung den Raum aufheizt. Dabei stehen die Zahlen relativ einheitlich für bestimmte Temperaturen, wobei leichte Abweichungen vorkommen:
Es gibt im Wesentlichen drei verschiedene Arten von Thermostaten. Das klassische Thermostat, das nach wie vor am häufigsten verwendet wird, ist das manuell einstellbare Thermostat direkt am Heizkörper. Dieses ist relativ günstig und einfach zu montieren. Ältere Modelle können meist problemlos gegen neuere ausgetauscht werden. Hier können die Ventile auch voreingestellt werden, womit der notwendige hydraulischer Abgleich durchgeführt werden kann.
Im Gegensatz zu dem Klassiker kann das elektrische Funkthermostat auch mehrere Ventile steuern – und damit mehrere Heizkörper und mehrere Räume. Dabei messen elektrische Funkgeräte die Temperatur in einem Raum und ein kleiner Stellmotor reguliert die Ventile an den Heizkörpern. Diese sind ebenfalls für den hydraulischen Abgleich voreinstellbar. Die elektrischen Funkthermostate sind weniger günstig und weniger leicht zu montieren, bieten dafür aber feinere und auch intelligentere Regulationsmöglichkeiten.
Die digital programmierbaren Thermostate werden zumeist wie die Klassiker direkt an die Heizkörper montiert. Deshalb sind sie auch recht leicht zu montieren und für den hydraulischen Abgleich voreinstellbar sind sie ebenfalls. Charakteristisch für sie ist, dass sie digital kommunizieren können. Das bedeutet auch, Sie können zeitabhängige Temperaturen einstellen. Bei den fortgeschritteneren Modellen kann das Heizverhalten optimal an Benutzer und Haus angepasst werden. Außerdem lassen sich die Einstellungen per Smartphone verändern.
Generell kann es sich lohnen, das Thermostat am Heizkörper auszutauschen, um Heizkosten zu sparen. Auch mit modernen manuell einstellbaren Thermostaten lässt sich Energie einsparen. Die smarten digitalen Thermostate bieten hier allerdings am meisten Potential. Mit der automatisierten und zugleich flexiblen Temperatursteuerung, die jeden Raum zeitlich nach den Erfordernissen heizt, kann eine Menge unnötige Heizkraft eingespart werden. Wie groß das Einsparungspotential bei Ihnen selbst ist, hängt allerdings auch ganz entscheidend davon ab, wie effizient die Wärmeisolation des Gebäudes ist, in dem Sie wohnen. Eine smarte Regulierung der Heizung wirkt sich umso mehr aus, desto weniger energieeffizient das Gebäude ist. Deshalb lassen sich etwa in Altbauten oftmals sehr große Energieeinsparungen bewerkstelligen, während die Effekte bei einem modern gedämmten Haus deutlich geringer ausfallen.
Für eine effiziente Nutzung sollten Sie darauf achten, dass die Fühlerelemente des Thermostats nicht an einer Stelle sind, an der die Temperatur von der im Rest des Raumes deutlich abweicht. Dies kann etwa durch Gardinen oder Vorhänge geschehen, die das Heizkörperthermostat verdecken. Eine andere Sache ist die Installation von neuen Thermostaten, die zu einer besseren Energieeffizienz beitragen sollen. Hier ist es sehr empfehlenswert, einen Fachmann zu konsultieren. Letztlich arbeitet das Thermostat mit der ganzen Heizung zusammen und muss deswegen korrekt montiert und eingestellt werden. Am besten ist es deshalb, die Montage von Ihrem Fachbetrieb durchführen zu lassen. In jedem Fall sollten Sie sich zumindest entsprechend beraten und zur Sicherheit eine Prüfung durchführen lassen.