Smart Meter sind nicht etwa clevere Längenmaße, sondern intelligente Zähler. Sie erfassen den Stromverbrauch und übermitteln ihn an den jeweiligen Stromversorger. Anders als die bisher verwendeten Messgeräte zeigen die smarten Stromzähler nicht nur den bisherigen und aktuellen Verbrauch an. Die modernen Strommesser sind digital und speichern die Werte teilweise minutengenau, machen den Stromverbrauch exakt sichtbar. Verbraucher haben so ihre Stromkosten im Blick und können Stromfressern den Stecker ziehen. Eine Umfrage zu Smart Meter zeigt: Je jünger die Nutzer sind, desto stärker erkennen sie die Vorteile der intelligenten Stromzähler.
Das Messstellenbetriebsgesetz (MsbG), das im September 2016 in Kraft trat, legt fest: Smart Meter werden Pflicht. Die Umstellung von alten Stromzählern zu intelligenten Messeinrichtungen erfolgt stufenweise. Zunächst steht die Umrüstung für Kunden mit einem Verbrauch von mehr als 10.000 Kilowattstunden im Jahr an. Ab 2020 sollen dann auch Haushalte mit einem niedrigeren Stromkonsum umrüsten. Liegt der Stromverbrauch unter 6.000 Kilowattstunden, wie das in einem durchschnittlichen Haushalt der Fall ist, ist ein Smart Meter optional. Ab 2032 muss dann laut MsbG jeder Stromzähler digital oder intelligent sein.
Die bisherigen Stromzähler haben den verbrauchten Strom noch analog erfasst. Moderne Geräte erledigen das digital. Verfügt so ein moderner, digitaler Stromzähler über ein Kommunikationsmodul, ein sogenanntes Smart-Meter-Gateway, wird er zu einer intelligenten Messeinrichtung: Der Smart Meter übermittelt die Daten beispielsweise an Netzbetreiber und Stromversorger. Eine Stromablesung vor Ort ist somit überflüssig.
Wie hoch das Interesse an intelligenten Stromzählern ist, wollte der Digitalverband Bitkom wissen. An der Smart-Meter-Umfrage nahmen 1.611 Bundesbürger ab 18 Jahren teil. Mehr als jeder Dritte (36 Prozent) hat grundsätzlich Interesse daran, Smart Meter zu nutzen. Jeder Vierte (23 Prozent) kann sich die Nutzung eher nicht vorstellen. Überhaupt kein Interesse an der Nutzung haben 38 Prozent der Befragten.
Die Umfrage zu Smart Meter zeigt zudem, dass die jüngere Generation den intelligenten Stromzählern gegenüber besonders aufgeschlossen ist: Von den 18- bis 29-Jährigen haben 46 Prozent Interesse an Smart Meter, bei den 30- bis 49-Jährigen sind es 42 Prozent. Als Gründe für die Anschaffung nennen die Interessierten die verbrauchsgenaue Stromabrechnung (56 Prozent) und die Möglichkeit, Geräte mit einem hohen Stromverbrauch zu identifizieren (56 Prozent).
42 Prozent der Teilnehmer an der Umfrage ohne Interesse an Smart Meter geben an, dass sie keinen Nutzen in den Geräten sehen. Jeder Vierte von ihnen findet den Preis (Einbau etwa 100 Euro, monatliche Betriebskosten rund 10 Euro) zu hoch. Knapp ein Viertel (23 Prozent) hat grundsätzlich kein Interesse an Smart-Home-Anwendungen und 22 Prozent empfinden die Installation als zu aufwendig. Um die Sicherheit oder Datenmissbrauch macht sich nur etwa jeder Zehnte Gedanken.
Tipp: Ihr Elektro-Fachbetrieb beantwortet Fragen zu Einbau und Nutzung von Smart Meter. Grundsätzlich ist der Messstellenbetreiber, also der örtliche Netzbetreiber, für Einbau, Messung und technischen Betrieb von Stromzählern zuständig.