Bei der Kabeldurchführung im Schaltschrank müssen Vorgaben erfüllt sein. Das Problem: Die Vorgaben zur Verdrahtung und Verschlauchung wechseln häufig. Deshalb kommt es auf ein möglichst flexibles Kabelmanagement an. Hier ein Überblick über den aktuellen Stand der Technik.
Moderne Durchführungssysteme machen es möglich, die Kabeldurchführung im Schaltschrank mit wenig Aufwand umzurüsten. Meist sind dazu nur ein paar Handgriffe erforderlich. Gegenüber der bisherigen Praxis ergibt sich ein erheblicher Vorteil, nicht nur wegen der Zeitersparnis. Denn: Um den Durchmesser beziehungsweise die Anzahl von Durchlässen anzupassen, mussten früher aufwendige Durchbrüche und Bohrungen ausgeführt werden, inklusive der erforderlichen Verschraubungen. Das führte in einigen Fällen dazu, dass Schaltkomponenten beschädigt wurden, etwa durch scharfkantige Späne oder Verschmutzungen. Auch war damit oft ein höherer Aufwand bei der Lagerhaltung verbunden, da verschieden konfektionierte Schränke einer Bauart vorrätig sein mussten.
Neue Lösungen zur Kabeldurchführung in einem modernen Schaltschrank bieten dagegen vielerlei Verdrahtungsoptionen auf Basis einheitlich angelegter Gehäuse- beziehungsweise Schrankwandauslässe. Dabei wird ein einteiliger Kunststoffrahmen von außen auf die Gehäuseöffnung geschraubt. Anders als früher muss der Rahmen nicht mehr geöffnet und später wieder verschraubt werden, um die Dichtungselemente einzusetzen. Die modernen Systeme arbeiten nach einem einfachen Steck- und Klick-Prinzip und sind sowohl für runde als auch für rechteckige Auslässe geeignet. Rahmen mit eingeschäumter Dichtung gewährleisten zudem auf allen Oberflächen eine hohe Schutzart (IP66), auch auf rauen und lackierten Flächen.
Nutzer haben heutzutage die Auswahl aus mehr als hundert unterschiedlichen Ausführungen, die für Durchmesser zwischen zwei und 35 Millimeter geeignet sind. Dichtelemente sind in einfacher, doppelter und vierfacher Variante erhältlich.
Großformatige Speziallösungen bieten sich vor allem für Produzenten von individuell hergestellten Sondermaschinen an, die es bei der Schaltschrankkonfektionierung mit häufig veränderten Verdrahtungsanforderungen zu tun haben. Für diese Zwecke gibt es spezielle Flanschplatten, die auf einen Schaltschrankausbruch aufgeschraubt werden und bis zu 30 Rahmenöffnungen zulassen. Für weitere Auskünfte zu diesem Spezialbereich und generell zum Thema Kabeldurchführung im Schaltschrank steht Ihnen Ihr Elektro-Fachbetrieb gern zur Verfügung.