Gibt es wirklich keine Fugen im fugenlosen Bad? Ein sogenanntes fugenloses Badezimmer hat zwar deutlich weniger Fugen als ein konventionell mit Fliesen ausgestattetes Bad, aber ganz ohne Fugen kommt es nicht aus. Wenn alle Wände und Anschlüsse fachlich korrekt hergestellt sind, sind diese Fugen aber fast nicht zu sehen. Sie befinden sich zum Beispiel in den Ixeln und am Badewannenrand.
Fugenlose Bäder liegen voll im Trend des Industrial Style, denn die am häufigsten bestellte Oberfläche ist die mit der minimalistischen Betonoptik. Herstellbar sind aber auch andere Looks, wie beispielsweise Wände, die aussehen, als bestünden sie aus riesigen Natursteinplatten. Technisch können die fugenlosen Badezimmer mit ihren gefliesten Kollegen mithalten: In Sachen Strapazierfähigkeit und Dichtigkeit ergeben sich keine Nachteile, wenn alle Arbeiten fachgerecht ausgeführt sind.
Ein fugenloses Bad lässt sich in einem Neubau direkt einplanen und verursacht keinen zusätzlichen Aufwand. Seine besten Eigenschaften kann das fugenlose Bad allerdings im Bereich von Sanierungen und Modernisierungen zeigen: Sofern ein alter Fliesenbelag und sein Fugenbild fest und eben genug sind, lässt sich der vorwiegend verwendete Quarzputz auf einer passenden Grundierung direkt auf den Fliesen verspachteln. Der Abriss alter Fliesen ist entbehrlich, sodass Bauherren viel Geld und Zeit sparen. Bauschutt fällt nicht an – ein unschlagbares Argument für Sanierungen in bewohnten Eigenheimen.
Neben dem ganz besonderen Aussehen hat ein fugenloses Badezimmer gegenüber der gefliesten Version eine Reihe von Vorteilen. Ein Nachteil kann sich auf der Kostenseite ergeben: Die Materialkosten unterscheiden sich kaum von denen für ein mit Fliesen versehenes Bad. Da das Aufspachteln des wasserdichten Putzes eine Handarbeit ist, die einiger Übung und Sachkenntnis bedarf, liegen die Lohnkosten für die Herstellung eines fugenlosen Bades ungefähr doppelt so hoch wie die für das Verlegen von Fliesen.
Im Neubau schlägt sich dieser Kostenfaktor in jedem Fall in den Gesamtkosten nieder. In der Altbausanierung kann dies anders aussehen: Je nach den speziellen Gegebenheiten einer Baustelle wiegt der eingesparte Abriss alter Fliesen den Kostennachteil eventuell sogar auf. Ein Fachbetrieb, der bereits genügend Erfahrungen mit dieser Art der Wandbeschichtung hat, kann Sie hinsichtlich der Kosten und der Bauzeit detailliert beraten.
Zu den unbestreitbaren Vorteilen von fugenlosen Bädern gehören zum Beispiel diese:
Die meisten fugenlosen Bäder haben eine Beschichtung auf ihren Wänden und Fußböden erhalten, die aus gespachteltem Quarz- oder Kalkputz mit einer wasserdichten Oberflächenversiegelung besteht. Es ist jedoch auch möglich, maßgefertigte Natur- oder Werksteinplatten in Großformaten auf Wände aufzubringen. Aufgrund der Kosten entscheiden sich die meisten Bauherren jedoch lieber für eine Variante mit Putz.
Der Putz lässt sich in verschiedenen Varianten gestalten. Es sind vollkommen glatte oder grob und fein strukturierte Oberflächen möglich. Zieht jemand die typisch raue Betonoptik vor, wird er sich wahrscheinlich eher für eine matte als eine glänzende Versiegelung entscheiden. Bauherren können außerdem aus verschiedenen Farben wählen. So wird jede Wand im Badezimmer ein individuell in Handarbeit angefertigtes Unikat. Zur Auswahl stehen zum Beispiel diese fertigen Oberflächen:
Es ist durchaus möglich, eine fugenlose Wandbeschichtung in absolut wasserdichter Ausführung herzustellen und so auch Duschen zu gestalten. Dabei kommt es hauptsächlich auf die normgerechte Anfertigung der Abdichtung für Wände und Boden an. Es ist unerlässlich, diese nur durch ausreichend qualifiziertes Fachpersonal anfertigen zu lassen. Andernfalls ergeben sich große Haftungsrisiken, falls es zu einem Wasserschaden aufgrund einer Undichtigkeit kommt.
Im fugenlosen Bad lässt sich jede Art von Dusche integrieren, doch natürlich ergeben bodenebene Duschen ein besonders stimmiges Gesamtbild. Je nach Geschmack und den technischen Erfordernissen vor Ort, kann es sich anbieten, eine sehr flache Duschwanne und Wände aus Mineralguss in passender Steinoptik einzubauen.