Wärmepumpe als Klimaanlage nutzen

Angenehm kühlen im Sommer, komfortabel heizen im Winter

Sommerliche Hitze, stickige Räume und steigende Energiekosten belasten. Sie wünschen sich daher angenehme Temperaturen und ein gutes Raumklima in den eigenen vier Wänden. Hier kommt die Wärmepumpe ins Spiel: Bestimmte Arten können nicht nur effizient heizen, sondern auch kühlen.

Typische Aussagen wie „Wärmepumpen lohnen sich nur im Winter“ oder „das geht nur im Neubau“ halten sich hartnäckig, stimmen in dieser Form aber nicht. Mit guter Planung, der passenden Wärmepumpe und einer fachgerechten Installation durch einen qualifizierten Fachbetrieb gelingt Ihr Projekt. Wie das ganz genau funktioniert, erfahren Sie in diesem Ratgeber.

Wichtig: Es kommt auf die Wärmepumpen-Art an

Geeignet sind sogenannte reversible Modelle. Luft-Luft Systeme kühlen einzelne Räume direkt über Innengeräte, Luft-Wasser Systeme hingegen nutzen Flächen wie Fußboden, Wand oder Decke. 

Eine Person stellt die Raumtemperatur an einer Konsole ein. Diese befindet sich an einer grauen Wand.

So funktioniert das Kühlen mit der Wärmepumpe

Luft-Luft-Wärmepumpen (Split oder Multi Split) entziehen der Raumluft Wärme und geben sie über ein Außengerät an die Umgebung ab – ideal für einzelne Zimmer oder mehrere Zonen. Luft-Wasser-Wärmepumpen mit Kühlfunktion temperieren Flächen wie Fußboden, Wand oder Decke über Wasser. Man spricht von active cooling, wenn der Kältekreis aktiv kühlt, und von natural cooling bei passiver Kühlung, zum Beispiel mit Sole-Wasser-Systemen. Ergebnis in beiden Fällen: gleichmäßige Temperaturen, leiser Betrieb und ein spürbar besseres Raumklima, oft inklusive Entfeuchtung.

KriteriumLuft-Luft (Split / Multi-Split)Luft-Wasser (mit Kühlfunktion)
Typischer EinsatzEinzelne Räume oder mehrere ZonenGanze Wohnungen/Etagen über Flächen
FunktionsprinzipInnengerät kühlt Raumluft, Außengerät gibt Wärme abGekühltes Wasser temperiert Fußboden, Wand oder Decke
KühlgefühlSchnelle Abkühlung, spürbarer LuftstromSehr gleichmäßige, zugluftfreie Kühlung
EntfeuchtungJa, im Kühlbetrieb integriertEher gering; ggf. Zusatzgeräte nötig
NachrüstungSehr gut geeignet, wenig Eingriff ins GebäudeMöglich, wenn Flächenheizung/Deckenflächen vorhanden oder nachrüstbar
Geeignete GebäudeBestand und Neubau, punktuelle LösungenNeubau oder sanierter Bestand mit Flächenheizung/-kühlung
Lautstärke im RaumLeise, bei hoher Leistung hörbarSehr leise, kaum Luftbewegung
Optik/PlatzbedarfSichtbare Innengeräte, kleines AußengerätTechnik im Hauswirtschaftsraum, kaum sichtbare Elemente im Raum
SteuerungFernbedienung/App, zonenweise RegelungZentrale Regelung, Raumthermostate, App
EnergieverbrauchNiedrig, besonders günstig mit PhotovoltaikNiedrig; sehr effizient bei großflächiger Kühlung
InstallationGering bis mittel (Leitungen innen–außen)Mittel bis hoch (Hydraulik, Regelung, Flächen)
Kosten grobPro Raum kalkulierbar, gute SkalierungHöhere Anfangsinvestition, dafür ganzheitliche Lösung

Last- und Verbrauchsschätzung vom Fachbetrieb

Eine Last- und Verbrauchsschätzung ist ein kurzer Check, der zeigt, wie viel Kühlung oder Wärme Ihr Gebäude braucht und welche Stromkosten ungefähr anfallen.

  • Eine Last- und Verbrauchsschätzung berücksichtigt Raumgröße, Sonneneinstrahlung, Fenster und Ihre Wunschtemperaturen.
  • Durch die richtige Dimensionierung läuft die Anlage jederzeit leise, sparsam und zuverlässig.
  • Praktisch ist, wenn Sie einen einfachen Grundriss oder Maße sowie ein paar Fotos der Räume und möglichen Aufstellorte bereithalten.
  • Am Ende bekommen Sie einen klaren Vorschlag für die passende Wärmepumpe, eine verständliche Schätzung in kWh pro Jahr und eine grobe Kostenspanne.

Wartung und Pflege der Wärmepumpe

Wartung und Pflege sind Pflicht, damit Ihre Wärmepumpe effizient, leise und zuverlässig läuft: Filter der Innengeräte sauber halten, das Außengerät frei von Laub und Schnee, Kondensatablauf prüfen, bei Luft-Wasser Anlagen Druck und Entlüftung im Blick behalten. Vieles lässt sich zwar sichtbar kontrollieren, doch für die sichere und vollständige Wartung ist ein qualifizierter Fachbetrieb die beste Wahl.

Er prüft Dichtheit, elektrische Verbindungen und Sicherheitsfunktionen, stellt Kühl- und Heizparameter korrekt ein, aktualisiert die Regelung und bewertet Schallschutz sowie Schwingungsentkopplung. Das senkt Stromkosten, verlängert die Lebensdauer und erhält Garantieansprüche. 

Tipp: Einen jährlichen Wartungstermin fest einplanen – ganz unkompliziert mit einem Wartungsvertrag.

Handwerker eines Fachbetriebs lehnt draußen am Fahrzeug
Schnell und unkompliziert den passenden
Experten finden und Produktanfrage stellen!

Entdecken Sie qualifizierte Fachbetriebe in Ihrer Umgebung, die Ihnen bei der Umsetzung Ihrer Modernisierungsprojekte kompetent zur Seite stehen. Schnell und unkompliziert den passenden Experten finden!

Jetzt anfragen

So läuft Ihre kühlende Wärmepumpe noch effizienter

Hier finden Sie praktische Maßnahmen mit konkreten Einstellungen und Routinen, die Ihre Wärmepumpe im Kühlbetrieb noch effizienter macht. Einfach umsetzen, sofort Energie und Geld sparen.

MaßnahmeKonkrete Umsetzung
Sollwerte setzenTag 22–24 °C, Nacht/Schlafzimmer 20–22 °C; in 0,5–1,0 °C Schritten anpassen und 30–60 Minuten Wirkung prüfen
Luftfeuchte im Blick40–60 % relative Luftfeuchte definieren
Photovoltaik nutzenKühlphasen auf Sonnenstunden legen (z. B. 10–16 Uhr); vorrangig Eigenstrom verwenden
Energiemanagement einsetzenEnergiemanagementsystem so einstellen, dass bei PV-Überschuss automatisch stärker gekühlt bzw. vorgekühlt wird
Vorkühlen statt SpitzenMorgens/vormittags starten, damit mittags weniger Leistung nötig ist; bei Stromspeicher: Vorkühlen bei hohem Ladezustand
Sonnenschutz konsequentAußenjalousien/Rollläden vor 10 Uhr schließen, Markisen ausfahren; Innenrollos nur ergänzend nutzen
Luftstrom cleverVentilator- oder Leisemodus nutzen, Luft am Innengerät über Decke/Wand führen statt direkt auf Personen
Räume gezielt kühlenTüren schließen, ungenutzte Zimmer aussparen; Zonensteuerung im Smart Home aktivieren
Pflege und SauberkeitFilter alle 4–8 Wochen reinigen, Außengerät frei von Laub/Staub halten, Kondensatablauf prüfen

Wärmpumpe, Solarenergie und Energiespeicher zusammen clever nutzen

Mit Wärmepumpe, Photovoltaik und einem Energiemanagementsystem schaffen Sie ein angenehmes Raumklima bei niedrigen Kosten. Ihre Photovoltaikanlage liefert tagsüber den Strom, die Wärmepumpe kühlt effizient, und das Energiemanagement startet das Kühlen oder Vorkühlen vorzugsweise dann, wenn viel Solarstrom verfügbar ist. So glätten Sie Lastspitzen, reduzieren den Netzstrombezug und halten die Temperatur stabil – unterstützt durch außenliegenden Sonnenschutz, smarte Thermostate und Sensoren. 

Ein Stromspeicher kann überschüssige Energie für den Abend bereithalten, damit Sie auch nach Sonnenuntergang günstig kühlen. Über eine App behalten Sie Verbrauch, Temperaturen und PV-Ertrag im Blick und passen Zeitpläne oder Sollwerte mit wenigen Klicks an. Ergebnis: mehr Komfort, weniger Energiekosten und ein klimafreundlicher Betrieb für Ihr Zuhause.

Hier geht es zum Photovoltaik-Planer

Nutzen Sie unseren benutzerfreundlichen, interaktiven Photovoltaik-Planer. Beantworten Sie einfache Fragen zu Ihrer Immobilie und Ihrem Energiebedarf und Sie erhalten ein qualifiziertes Angebot von einem Fachbetrieb aus Ihrer Nähe.

Jetzt starten

FAQ Wärmepumpe als Klimaanlage

Kann jede Wärmepumpe als Klimaanlage genutzt werden?

Nein. Nicht jede Wärmepumpe als Klimaanlage ist automatisch geeignet. Sie benötigen ein reversibles Modell mit Kühlfunktion. Für besonders gleichmäßige Kühlung sind Flächen wie Fußboden/Decke vorteilhaft; alternativ kühlen Luft-Luft-Systeme einzelne Räume direkt.

Was kostet der Betrieb einer Wärmepumpe als Klimaanlage?

Die Betriebskosten einer Wärmepumpe als Klimaanlage hängen von Effizienz, Einstellung und Gebäude ab. Gute Geräte arbeiten stromsparend; als Richtwert gilt: je höher EER/SEER (Effizienzkennwerte, einmalig erklärt), desto niedriger die Kosten. Mit Photovoltaik sinken die Ausgaben weiter, weil Sie Eigenstrom nutzen.

Lässt sich eine Wärmepumpe als Klimaanlage nachrüsten?

Oft ja. Eine Wärmepumpe als Klimaanlage lässt sich über Luft-Luft-Systeme gut in einzelnen Räumen nachrüsten. Für luft-wassergeführte Lösungen ist eine geeignete Flächenkühlung (z. B. Fußboden) sinnvoll. Ein kurzer Vor-Ort-Check klärt, welche Klimatisierung mit Wärmepumpe zu Ihrem Gebäude passt.

Funktioniert eine Wärmepumpe als Klimaanlage auch ohne Fußbodenheizung?

Ja. Als Alternative kühlen Luft-Luft-Systeme einzelne Räume direkt über Innengeräte. Für wassergeführte Lösungen ohne Fußbodenheizung eignen sich Gebläsekonvektoren; klassische Heizkörper sind zum Kühlen kaum geeignet.

Produkte rund um Wärmepumpen und Klimaanlagen
Mehr Produkte entdecken

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen. Haben Sie noch weitere Fragen? # Chat neu starten