Wenn Leitungen in die Jahre kommen, droht Gefahr. Leider sind die Kabel gut im Gemäuer versteckt, eine brüchige Isolation fällt daher nicht ins Auge. Die Folge: Hausbesitzer tauschen alte Stromkabel nicht so oft aus, wie es vielleicht nötig wäre. Gleichwohl sind marode Stromkabel ein Sicherheitsrisiko und führen zu Kabelbränden. Doch wann sind Elektrokabel zu überprüfen und eventuell auszutauschen? Was darf der ambitionierte Hobby-Handwerker und wann braucht es den Elektriker?
Schließen Sie mehrere Geräte an alte Elektroleitungen an, überlasten sie dauerhaft. Dabei springt nicht nur die Sicherung raus, sondern das Isolationsmaterial erhitzt. Mit der Zeit wird es brüchig, Kabelbrände drohen. Die Menge der Geräte am Stromnetz hat deutlich zugenommen. In den seltensten Fällen jedoch die Anzahl der Wandsteckdosen. Meist überbrücken Mehrfachstecker den Mangel, was allerdings nichts an den installierten Kabeln ändert. Die Anschlussleitungen überlasten und beeinträchtigen die elektrische Sicherheit. Dabei muss es nicht sofort zum Kabelbrand kommen. Durch die porösen Isolierungen steigt die Gefahr eines Schwelbrandes. In den Wänden bleibt er lange unentdeckt – bis es zum Wohnungsbrand kommt.
Im privaten Bereich gibt es keine gesetzliche Verpflichtung zur regelmäßigen Überprüfung von Elektrokabeln. Die VDE-Normen regeln nur die fachmännische Installation. Zudem haben Elektroanlagen 40 Jahre Bestandschutz ab Installation. Entsprachen die Anlagen der Norm, darf sie der Hauseigentümer weiter betreiben. Allerdings gibt es Anzeichen, wann ein E-Check sinnvoll ist:
Grundsätzlich haben Stromkabel eine Haltbarkeit von maximal 40 Jahren. Spätestens danach ist die Isolierung brüchig und es besteht die Gefahr vor Kurzschlüssen, Kabelbränden oder Stromschlägen. Die DIN-Norm 18015-2 empfiehlt, die Elektroinstallation früher auf aktuelles Sicherheitsniveau zu bringen. Dabei geht die Gefahr nicht immer vom Alter der Stromkabel aus. Es kann auch am Verlegen der Kabel liegen. Ein Tipp: Ist eine Erneuerung der Hauselektrik nötig, kombinieren sie das Projekt am besten mit einer energieeffizienten Sanierung.
Ambitionierte Hobby-Handwerker tendieren dazu, alles selbst zu machen. Was elektrische Anlagen betrifft, sollten sie aber die Finger davon lassen. Werkeln Laien mit Strom, kann das nicht nur gesetzeswidrig, sondern lebensgefährlich sein. Paragraph 13 der NAV regelt, dass nur Fachleute Elektrik an das öffentliche Elektrizitätsversorgungsnetz anschließen dürfen. Details regelt zudem die DIN 18015-3. Ohne Fachwissen darf sich niemand an Elektroleitungen zu schaffen machen. Ein weiterer Vorteil von Fachbetrieben ist die Haftung. Fühlt sich hingegen ein Laie berufen, Stromkabel zu verlegen, haftet er. Verursacht er einen Schaden, zahlt in der Regel keine Versicherung.